GREENESS - Förderung von grüner Infrastruktur und Naturschutzbelangen in Quartieren der energetischen Stadtsanierung (2021/22)

In diesem Projekt wird erarbeitet, wie integrierte Stadtentwicklung in Quartieren der „Energetischen Stadtsanierung“ an Qualität gewinnt, wenn Ziele des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Biodiversität Berücksichtigung finden. GREENESS wurde initiiert und beauftragt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN).

In zahlreichen Kommunen wurde bereits die Erstellung eines integrierten Quartierskonzepts für energetische Sanierungsmaßnahmen und die Kosten für einen Sanierungsmanager durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Rahmen des KfW-Programmes „Energetische Stadtsanierung – Zuschüsse für integrierte Quartierskonzepte und Sanierungsmanager (Zuschuss 432)“ gefördert. 

Durch die Steigerung der Energieeffizienz sowie eine Verminderung der CO₂-Emissionen wird mittels solcher Konzepte ein Beitrag zur Minderung des Klimawandels beigetragen. Dabei werden auch viele andere Belange, wie Städtebau, Denkmalpflege, aber vor allem auch soziale und wirtschaftliche Fragestellung unter Einbezug der Anwohner:innen bedacht. Bisher wurden dagegen naturschutzfachliche Belange und Aspekte der Klimaanpassung im Rahmen der integrierte Quartierskonzepte nur unzureichend beachtet.

Bei baulichen Maßnahmen, besonders im städtischen Bereich, wird immer auch auf den Zustand der lokalen biologischen Vielfalt Einfluss genommen. Dabei stellen energetische Sanierungskonzepte eine gute Chance dar, um mehr Resilienz zu schaffen und die Herausforderungen von Klimaschutz, Klimaanpassung und Biologische Vielfalt auf kommunaler Ebenen anzunehmen.

Im Projekt GREENESS arbeiten Jena GEOS und ThINK im Rahmen der Energiewerkstatt gemeinsam an der Erstellung eines Maßnahmenkataloges, der in die KfW Förderrichtlinien aufgenommen werden soll, und ein Werkzeug für die Integration von Fragen des Naturschutzes und der biologischen Vielfalt in energetische Quartierssanierungskonzepte darstellt. Dabei sind nicht nur die fachlichen Vorzüge solcher Maßnahmen zu bedenken, sondern auch die Steigerung der Akzeptanz und Anerkennung von grüner und blauer Infrastruktur bei der Bevölkerung, um langfristigen Erfolg der bei der Umsetzug der Maßnahmen zu ermöglichen. 

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.energie-werk-stadt.de/aktuelles/Naturschutz_beim_Energetischen_Quartiersumbau

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IDEP - Impact of Drones on Emperor Penguins (2019/21)

Der weltweite Klimawandel zeigt auch Auswirkungen auf sensible Ökosysteme wie die Antarktis. Durch die beobachteten Veränderungen des Meereises werden in den nächsten Jahrzehnten aktuellen Modellen zufolge gravierende Populationsgefährdungen bei Kaiserpinguinen, deren Kolonien zu über 80 % auf dem antarktischen Meereis liegen, erwartet. So wird nach diesen Berechnungen davon ausgegangen, dass unter einem "business as usual"-Szenario bis 2100 nahezu alle bisher bekannten Kaiserpinguinkolonien vom Verschwinden bedroht sein werden. Würde das weltweite 1.5°C-Ziel eingehalten werden, kann im gleichen Zeitraum für immerhin etwa ein Drittel der Kolonien von einem ausreichend stabilen Habitat ausgegangen werden. Bereits jetzt zeigen einige Kolonien Totalausfälle im Bruterfolg über mehrere aufeinanderfolgende Jahre, möglicherweise gefolgt von Komplettaufgabe der Kolonie.

Eine mögliche Strategie der Kolonien besteht im Ausweichen auf das Schelfeis, wie es zurzeit bereits in einigen Kolonien geschieht. Nicht an allen Standorten ist dies möglich, und selbst dort, wo es möglich ist, ist fraglich, ob auf dem Schelfeis ebenso günstige Brutbedingen vorgefunden werden. Beispielweise könnte der Weg vom Meer zur Kolonie entscheidend länger werden oder der Bruterfolg durch weniger Schutz vor Witterungsbedingungen wie Schneestürmen gefährdet werden.

Auch wenn durch Satelliten-basierte Fernerkundung in den letzten Jahren sehr viele Kolonien lokalisiert und zumindest grob vermessen werden konnten, mangelt es doch vielerorts an detaillierten Informationen zu Populationstrends oder der genauen Habitatnutzung von Kolonien (wie zum Beispiel Nutzung von Schelfeis). Methoden zum Monitoring von Kaiserpinguinkolonien sind jedoch häufig sehr aufwändig und durch die abgeschiedene Lage logistisch oft schwer umsetzbar. Drohnenbasierte Fernerkundung stellt hier möglicherweise eine neue und sinnvolle Methodik dar.

Um diese neue Methode zu etablieren, muss jedoch gerade bei einer Art, die in solch einer lebensfeindlichen Umwelt lebt, und bei der jeder Energieverlust potenzielle Auswirkungen auf das Überleben haben kann, der mögliche Einfluss kritisch untersucht werden. In diesem Projekt bestanden die Schwerpunkte der Untersuchungen daher:

1) in der Beobachtungen von Auswirkungen von verschiedenen (Drohnen-) Aktivitäten, sowie

2) in der Überprüfung der Eignung von Drohnen zur Erfassung von Populationsdaten.

 

Die Ergebnisse des Projektes können im Abschlussbericht nachgelesen werden:

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/untersuchung-des-einflusses-von-drohnen-auf